Die vorliegende Arbeit analysiert die Interessen von Knaben am textilen Gestalten in der Mittelstufe. Sie soll Hinweise zu geben, was bei den Schülern beliebt ist. Sie beschränkt sich dabei auf die Sicht der Knaben.
Im theoretischen Hintergrund wird zuerst die Entwicklung des textilen Gestaltens als Unterrichtsfach beleuchtet. Es wird aufgezeigt was der aktuelle Lehrplan des Kantons St. Gallen beinhaltet und was der Lehrplan 21 abdecken wird. Die Mehrperspektivität im textilen Gestalten wird erläutertet. Was speziell am Handarbeitsunterricht mit Knaben ist, schliesst die Einleitung ab.
Die Fragestellungen welche beantwortet werden sind: (1)„Wie stark ist das Interesse von Knaben in der Mittelstufe am textilen Gestaltungsunterricht?“, (2)„Welche Ansprüche stellen Knaben in der Mittelstufe an Produkte aus dem textilen Gestaltungsunterricht, welche Funktionen sollten diese erfüllen?“, (3)„Welche Techniken zur Verarbeitung von Textilien erlernen oder nutzen Knaben in der Mittelstufe gerne?“, (4)„Wie verändert sich das Interesse am Handarbeitsunterricht von Knaben in der Mittelstufe von der vierten bis zur sechsten Klasse?“ und (5)„Haben Knaben in der Mittelstufe genderbegründete Vorurteile gegenüber dem Handarbeitsunterricht? Die Erhebung der Daten erfolgte mittel Online- und Papierfragebogen bei Handarbeitslehrerinnen und Schülern im Kanton St. Gallen welche die Mittelstufe besuchen, respektive in dieser Unterrichten. Es haben sich 41 Lehrpersonen und 227 Schüler beteiligt.
Die Analyse der Daten hat ergeben, dass zwei Drittel der Befragten gerne den Handarbeitsunterricht besuchen. Funktional und bunt sind die bevorzugten Eigenschaften von Produkten. Die Knaben nähen am liebsten mit der Maschine, aber auch Häkeln und verschiedene Arbeiten mit Farbe sind beliebt. Das Interesse am Handarbeitsunterricht nimmt während den Klassen 2 bis 6 leicht ab. In Fragen was die geschlechterspezifischen Ansichten des textilen Gestaltens betrifft sind sich die Schüler uneins. Die Antworten halten sich die Waage.