Bio macht Schule – Schule macht Bio. Die Wirkung einer BNE-Unterrichtssequenz auf das Wissen, die Einstellung, die Selbsteinschätzung des Konsumverhaltens und das tatsächliche Konsumverhalten von Oberstufenschülerinnen und -schülern gegenüber Bioprodukten
Bio macht Schule – Schule macht Bio. Die Wirkung einer BNE-Unterrichtssequenz auf das Wissen, die Einstellung, die Selbsteinschätzung des Konsumverhaltens und das tatsächliche Konsumverhalten von Oberstufenschülerinnen und -schülern gegenüber Bioprodukten
Das Ziel dieser Studie war, die Wirkung einer BNE-Unterrichtssequenz (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) auf «die Kluft zwischen ökologischem Wissen und ökologischem Handeln» zu beobachten. In der Fachwelt wird über diese «Kluft zwischen Wissen und Handeln» kontrovers diskutiert. Mit dieser Untersuchung sollte deshalb ein Beitrag zur Diskussion geleistet werden. Dazu wurde in einem ersten Schritt die Literatur zur aktuellen biologischen Landwirtschaft betrachtet. In einem zweiten Schritt wurden die Theorien zur «Kluft zwischen Wissen und Handeln» miteinander verglichen und die Prinzipien der BNE dargelegt. Bei den Erhebungen dieser Studie wurde deshalb untersucht, wie sich die vier Items «Wissen über Bioprodukte», «Einstellung gegenüber Bioprodukten», «Selbsteinschätzung des Konsum-verhaltens gegenüber Bioprodukten» und «tatsächliches Konsumverhalten gegenüber Bioprodukten» bei Schülerinnen und Schülern der 2. Oberstufe veränderten und wie stark dies auf die Intervention in Form einer BNE-Unterrichtssequenz zurückzuführen war. Gleichzeitig wurde untersucht, welche Zusammenhänge die Items untereinander besassen und inwiefern sich diese Korrelationen aufgrund der Intervention veränderten. Dazu wurden die Untersuchungen in einer Kontroll- und Interventionsgruppe in einem Prä-Post-Design durchgeführt. Die Erhebungen der Items wurden drei Mal vorgenommen: kurz vor, kurz nach und ein halbes Jahr nach der Intervention. Dabei wurde für die letzte Erhebung eine neue Kontrollgruppe gewählt, weil die erste Kontrollgruppe die Kriterien für eine weitere Teilnahme nicht erfüllte. Infolge der Unterrichtssequenz wurde sowohl kurz- als auch längerfristig ein erhöhtes Wissen über Bioprodukte festgestellt. Zudem wurden die Einstellung gegenüber Bioprodukten, die Selbsteinschätzung des Konsumverhaltens gegenüber Bioprodukten und das tatsächliche Konsumverhalten gegenüber Bioprodukten kurzfristig, aber nicht längerfristig signifikant positiv beeinflusst. Ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen dem Wissen und der Einstellung wurde nur zum dritten Zeitpunkt in beiden Gruppen gefunden. Zwischen dem Wissen und tatsächlichen Konsumverhalten wurde ein positiver Zusammenhang in der Kontrollgruppe und ein negativer in der Interventionsgruppe nur zum ersten Zeitpunkt festgestellt, aber nicht in den darauffolgenden Erhebungen. Hingegen wurde zwischen der Einstellung und der Selbsteinschätzung des Konsumverhaltens zu jedem Zeitpunkt in allen Gruppen ein positiver signifikanter Zusammenhang festgestellt. Zwischen der Einstellung und dem tatsächlichen Konsumverhalten wurden nur bei der Interventionsgruppe nach der Intervention in beiden Erhebungen signifikante positive Korrelationen gemessen. Jedoch wurde zwischen dem Wissen und der Selbsteinschätzung des Konsumverhaltens, zwischen dem Wissen und dem tatsächlichen Konsumverhalten und zwischen der Selbsteinschätzung des Konsumverhaltens in keiner Gruppe ein signifikanter Zusammenhang gefunden. Folglich liessen sich alle vier Items kurzfristig beeinflussen, wobei dies beim Wissen auch längerfristig möglich war. Ein eindeutiger Zusammenhang wurde nur zwischen der Einstellung und der Selbsteinschätzung des Konsumverhaltens gefunden. Ebenfalls wird ein Zusammenhang zwischen der Einstellung und dem tatsächlichen Konsumverhalten infolge der Intervention vermutet. Bei den anderen Vergleichen wurden keine oder uneinheitliche Zusammenhänge festgestellt.